Ausgewählte Arbeiten,

die im Kontrast zu Inszenierungen im Theater ihre Notwendigkeit an speziellen Orten suchen, in deren Geschichte und herausfordernden Inhalten. Sie schreiben sich ihre eigene Erzählung / ihr eigenes Stück als dramatische Komposition von Erinnerung und Assoziation der Zuschauer mit Installationen, Texten, Musik, Film, Foto, Performance, Ausstellung.

 

2016

Unfinished palace, moving people, floating borders / european songlines

Niedokończony dom, przemieszczający się ludzie, ruchome granice / european songlines

Ausstellungen, Installationen, Performances, Konzerte, Dichterlesungen und Dramatisierung des Terminals Dworzec Świebodzki / ehemaliger Freiburger Bahnhof (1868) unter dem Titel: „don’t be so sure that you are legal”

eine Arbeit über Flucht, Migration und europäische Identität für „Europäische Kulturhauptstadt Wrocław 2016” in Zusammenarbeit mit Grotowski Institut Wrocław

> Idee, Konzeption, Realisierung, künstlerische Leitung

mit mehr als 100 internationalen Künstlern aller Sparten u.a.:

SchriftstellerInnen: Olga Tokarczuk, Aleš Šteger, Matthias Göritz
Traditionelle christliche Lieder: Teatr Zar, Jubilo, Jarosław Fret
Jüdische Lieder: Bente Kahan, Karolina Ossuch 
Sufi-Master/ Tanz der Derwische: Kimo / Ibrahim Mahmoud 
Installation Paganismus: Zbigniew Libera
Europäische Karikaturen/ Flucht: Sammlung Koos van Weringh
Polnische Karikaturen: „how to bear what you can’t bear” – Marek Raczkowski
Lieder und Musik zu Flucht und Identität: Julia Marcell, Małe Instrumenty, Ditte Berkeley
Musikalische Komposition und Begleitung: Jan Tilman Schade
Saetas, Martinetes: Borja Soto
Fado: Joāo de Sousa
SchauspielerInnen: Barbara Nüsse, Peter Franke -Teatr Polski: Marta Zięba, Małgorzata Gorol, Adam Szczyszczaj, Grotowski Institut, Jubilo, Teatr Zar: Ditte Berkeley, Agnieszka Ćwieląg, Matej Matejka, Borja Soto
Fotoausstellung: Porträts von Flüchtlingen – Klaus von Kries
Fotoausstellung: „Niederschlesien, die wiedergewonnenen Identität” – Thomas Voßbeck
Fotos und Filme: „Flüchtlinge und Migration 2016” – Salinia Stroux/ w2e
Filme: „desert-flight”, „shopping mall”, „Kafka: Vor dem Gesetz” – Sławomir Rumiak
Film: „Ślęża” und live camera: „Manifiesta” – Bartos Brothers.
Ton Skulpturen, Feuer Installationen: Bastiaan Maris

Links:
filmische Dokumentation des Gesamtprojekts (1:17h) mit dt. Untertiteln (Passwort: EUROPA)

für das Projekt produzierte Filme:
a) desert / Flucht durch die Wüste
b) Ślęża / Paganismus und Religion als Krieg
c) Kafka / Vor dem Gesetz   

Projektwebseite in polnischer und englischer Sprache


2015 – 2017

Spuren

Ausstellungs – und Buchprojekt zwischen und Polen und São Paulo/ Brasilien 

Dialog zwischen dem brasilianischen Fotografen Cristiano Mascaro und dem polnischen Videokünstler Sławomir Rumiak. Cristiano Mascaro entdeckt Polen über stillgelegte Orte der Arbeit, die Ausdruck unterschiedlichster kultureller Einflüsse sind – Sławomir Rumiak filmt  São Paulo unter dem Einfluss von „Macunaima”/ Mário de Andrade als Stadt ohne Menschen: eine Vision einer Zivilisation, die sich über Arbeit definiert und die Natur verloren hat.

> Kurator, Idee, Konzeption, Ausstellung, Buch

Krakow 2015 Ślady ludzie”/ Spuren von Menschen MCA/ ICC Krakow 
Ausstellung und Katalog polnisch-englisch
São Paulo 2017 Instituto Tomie Ohtake/ IAM Polen
Buch als Ausstellung : ‚Tracos’/ Spuren – portugiesisch-englisch

Text des Projekts in portugiesisch und englisch

 

 

 

 

 


2012 – 2013

Erinnerung an Arbeit / Pamięc Pracy / Doppelprojekt

dramatische Installation über Geschichte und Gegenwart von Arbeit 

Komposition aus Raum, Geschichte, Installationen, Filmen, Fotodokumentationen, Interviews, Performance und Musik in Essen, Weltkulturerbe Stiftung Zollverein und Walcownia Cynku/ Szopienice/ Katowice/ Oberschlesien

(Foto: Anke Illing)

2013

europa oculta 1 in Kooperation mit Ars Cameralis/ Katowice
Pamięc Pracy /Erinnerung an Arbeit Oberschlesien
„Zeige Deine Wunde“
Walcownia Cynku Szopienice/ Katowice
> Idee, Konzeption, künstlerische Leitung

Filmische Dokumentation 

Programmbuch mit Fotos Pamiec Pracy in Polnisch und deutsch

 

2012

Erinnerung an Arbeit / Essen Weltkulturerbe Stiftung Zollverein mit Integration der filmischen Dokumentation der Aufführung von ‚Union der festen Hand‘ 2003 auf dem Gelände der Schachtanlagen und der Kokerei Zollverein

„Auflösung und Metamorphose ehemaliger Industrieanlagen der Schwerindustrie“

> Idee Konzeption, künstlerische Leitung

Das Projekt lässt sich in drei Themenkreise fassen:

– welche Möglichkeiten der Sinnstiftung bietet man Menschen an, nachdem die Ideologie der Arbeit als zentrale Sinnfrage ausfällt?

– Warum werden an ehemaligen Orten der Schwerindustrie die größten Shopping Malls gebaut, obwohl dort viele Menschen ohne Arbeit und Einkommen sind?

– Welche Chancen und Fragen verbinden sich mit der so genannten „kulturellen Nachnutzung“ der ehemaligen Orte der Schwerindustrie?

Filmische Dokumentation Essen

Filme des Projekts:
„die Natur nimmt sich die Landschaft zurück”  
„shopping mall”
„Metall/ Erz”

Programm Erinnerung an Arbeit

 


2009

”und dann… die Rechtfertigung der Gewalt”

Deutsch-polnische Trilogie über Gewalt und Identität

eine Dramatisierung der Orte: Bebelplatz – Berlin / Deutsches Historisches Museum – Berlin / Radialsystem V – Berlin

 > Idee, Konzeption, künstlerische Leitung

Leporello und dann die Rechtfertigung der Gewalt

Programm und dann die Rechtfertigung der Gewalt

Flyer und dann die Rechtfertigung der Gewalt

Teil I

29. Mai Bebelplatz Berlin „und dann…die Rechtfertigung der Gewalt“
/ der Ort der Bücherverbrennung

Beschreibung Teil I

Teil II

6. September DHM/ Schlüterhof „Sehnsucht leben eine Ausnahmezustand“
/ ehemaliges Waffenarsenal der preußischen Könige und Ort einer Militärausstellung in dem Moment, wo Deutschland Polen den Krieg erklärte
/ als Finissage der Ausstellung:“Deutsche und Polen/ Abgründe und Hoffnungen“

Beschreibung Teil II

Teil III

2. Oktober Radialsystem V „ Zukunft ohne Grenzen / Zukunft ohne Kriege“
/ die Spree, ehemalige Grenze zwischen Ost- und West-Berlin

Beschreibung Teil III

Links:
1. Film: und dann… die Rechtfertigung der Gewalt/ Teil 1 der Trilogie: Bebelplatz 30.09.2009 – https://vimeo.com/282731446
2. Film: Zukunft ohne Grenzen, Zukunft ohne Kriege/ Teil 3 der Trilogie: Radialsystem/ Oktober 2009: https://vimeo.com/282741933
3. filmische Zusammenfassung der Trilogie  „und dann… die Rechtfertigung der Gewalt” (64 Min.)

 

 


2006

‚Virtuelle Brücke in der Weichsel‘

Wirtualny Most Na Wiśle

Erinnerung an den Warschauer Aufstand und die deutsche Verantwortung an dem Ort, an dem der Aufstand begann.

> Idee, Konzeption, künstlerische Leitung

17. Mai – 4. Juni Licht-und Toninstallation mit Hans Peter Kuhn unter der Most Świętokrzyski/ Goldenkreuzbrücke. Die Verbindung der beiden Ufer der Weichsel – auf der einen Seite zerstörte die deutsche Armee 1944 die Stadt, auf der anderen Seite wartete die russische Armee ab und sah zu.

3.- 4. Juni ‚Virtuelle Brücke in der Weichsel‘ / Erinnerung an den Warschauer Aufstand

Eine Verbindung der Ufer – 13 Stunden Projekt der Überquerung der Grenze des Flusses mit 5000 Zuschauern.

Installationsprojekt mit Konzerten, Ausstellungen, Performances im polnisch-deutschen Dialog

Von Feuer aus Büchern, der ältesten polnischen Trommel im Dialog mit einem Konzert auf Ölfässern von Bando, dem doppelten Blick von Jugendlichen aus Warschau auf Berlin und Jugendlichen aus Berlin auf Warschau, polnisch-deutschem Jazz mit Leszek Mozdzer, Film, Video, DJ am Ufer bis zum polnisch-deutschen Tango in der Mitte des Flusses, begleitet von Roma Musikern und einer Brücke aus brennenden Schiffen.

Schirmherrschaften
Schirmherrschaft der Stadt Warschau und des Senats von Berlin
Schirmherrschaft des polnischen Außenministers Stefan Meller
Unterstützung von Prof. Gesine Schwan, Präsidentin der Universität Viadrina/ Frankfurt/O und Beauftragte der Bundesregierung für die deutsch-polnischen Beziehungen
Unterstützung der Kanzlei des Staatspräsidenten

Programm Virtuelle Brücke in der Weichsel

 

 


2002–2003

UNION DER FESTEN HAND – Ein Industrietheaterprojekt zwischen industrieller Revolution und Globalisierung nach dem gleichnamigen Roman von Erik Reger (1927), dramatisiert von Stephan Stroux

> Idee, Konzeption, künstlerische Leitung

Theaterprojekt an vier zentralen ehemaligen Standorten der Schwerindustrie:
Reichsbahnausbesserungswerk/ RAW – Berlin
Weltkulturerbe Rammelsberg, Goslar – ehemalige Silber-und Erzmine
Verbundbergwerk Göttelborn
Weltkulturerbe Zollverein Essen

verbunden mit dem Begleitprogramm „der Gott, der Eisen wachsen ließ, wollte keine Knechte“
in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung
Eine Produktion der GbR UNION DER FESTEN HAND und der mediapool GmbH, Berlin

filmische Dokumentation des Projekts „Union der festen Hand” (56 Min.)
Trailer zu Union der festen Hand

Links:
Beschreibung Union der festen Hand
Begleitprogramm und Pressestimmen bei kulturbetrieb.com.


 1998 -2000

Wer frisst Wen / Quem come Quem

Europa, Afrika, Lateinamerika – Theaterprojekt über 500 Jahre Kolonialgeschichte in sieben Ländern portugiesischer Sprache

 > Konzeption, Durchführung, künstlerische Leitung

erste Phase: Workshops in den betreffenden Ländern

zweite Phase:  zusammenfassende Inszenierung mit ausgewählten Schauspielern aus den beteiligten Ländern

Die Sprache des ehemaligen Kolonialherren und ihre kulturelle Funktion, ein Theaterprojekt mit der Cena Lusofona – Portugal, Coimbra, Porto, Braga, Angola, Mocambique, Cabo Verde, Sao Tomé e Principe, Guinea Bissau, Brasilien / Sao Paulo und Salvador da Bahia

Beschreibung Quem come Quem

Workshops_QuemComeQuem

Ensemble_QuemComeQuem

Synopsis_QuemComeQuem

Einladungskarte_Botschaft

Links:
filmische Dokumentation „Wer frisst Wen / Quem come Quem” (90 Min. mit dt. Untertiteln)


1990

„Matutura” / „Da wo ich sein will”

Dokumentation des Kulturprojekts zur Unabhängigkeit in Namibia, als Bestandteil der Feiern zur Unabhängigkeit. Das Projekt wurde benannt nach dem Stadtteil von Windhoek ‚Katutura‘ / Da wo ich nicht sein will, in das die schwarze Bevölkerung von Windhoek in den 50iger Jahren mit Gewalt und vielen Opfern umgesiedelt worden war. Das Projekt wurde als eine Inszenierung des riesigen Geländes des ‚community centers‘ in Katutura zusammen mit der Bevölkerung von Katutura realisiert.

A Die Erinnerung an die eigene Geschichte der verschiedenen ethnischen Gruppen in Namibia spiegelt sich in den Verbrechen der deutschen Kolonialgeschichte –

B Texte und Lyrik namibischer Schriftsteller dokumentieren den Weg zur Unabhängigkeit, die Rückgewinnung der eigenen Geschichte, seiner Helden und seiner Kultur.

Unter Mitwirkung von Mvula Ya Nangolo, Jackson Kaujeua, Jot Hengwa, von Schauspielern und Jugendlichen aus Katutura und Namibia

Texte: Dokumente der deutschen Kolonialherrschaft, Dokumente von Jan Jonker Afrikaner, Maharero Marenga, Hendrik Witbooi und Schriftstellern aus Namibia wie Zhu Mbako, Mvula Ya Nangolo, Ben Ulenga, T.N. Tshithigoua, Servatius Aiyambo.

>Idee, Konzeption, künstlerische Leitung des Projekts – Realisierung des Films

der Film wurde gesendet in den dritten Programmen der ARD
SFB 1992


1985

Westkaai – Quai Ouest/ Bernard-Marie Koltès Uraufführung

Uraufführung eines der zentralen Stücke von Bernard-Marie Koltès an der Stadsschouwburg / Publiekstheater – Amsterdam. Eines der wenigen Stücke von Koltès, das vor Patrice Chéreau in Nanterre/ Paris uraufgeführt wurde.

Mit einer Besetzung aus drei Generationen holländischer Schauspieler: Pierre Bokma, Margo Dames, Johnny Kraaykamp

gelang nach langer Zeit die Verbindung von aktuellen Themen und innovativer Ästhetik wieder an einem holländisches Staats- bzw Stadttheater.

In dem kolonialen Dreieck zwischen Afrika, Lateinamerika und Europa bzw. New York erzählt Koltès den Aufeinanderprall der Kulturen.

>Inszenierung der Uraufführung

Links:

Programmheft 1986
Ausschnitte aus der Aufführung (begrenzte Qualität)

 


Theaterleiter

Mehr als 60 Arbeiten als Regisseur und Schauspieler an deutschsprachigen Staats- und Stadttheatern
1976-1978 Theaterleiter / Direktor des Schauspiels Kiel, neben dem Schauspiel Frankfurt der Versuch institutionalisierter Mitbestimmung im Theater
seit 1990 Inszenierungen und Projekte in 17 Ländern und 6 Sprachen